Wandelend stel door prachtstraatje Alkmaar

Historische Innenstadt

Alkmaar sprüht vor Geschichte und Charakter. Von der ikonischen Waage und den versteckten Höfen bis zu den jahrhundertealten Mühlen und der beeindruckenden Großen St.-Laurens-Kirche – überall begegnest du der reichen Vergangenheit der Stadt. Entdecke die Geschichten hinter diesen Monumenten und erlebe, warum Alkmaar ein so besonderes Reiseziel ist.

Waagtoren met gracht in Alkmaar

Waaggebouw mit Uhrwerk

Ursprünglich erbaut als Heilig-Geist-Hospital, in dem Arme und Pilger Unterkunft fanden. Im 16. Jahrhundert erhielt das Gebäude seine neue Funktion als Waage. Der Waagplein entwickelte sich daraufhin zu einem Marktplatz. Immer mehr Häuser mussten dem Käsemarkt weichen, zu dem Bauern ihre Käse vom Umland brachten.

Heute zieht der Käsemarkt Besucher aus aller Welt an – aus Deutschland, England, den USA und Japan. Von April bis September ertönt hier jeden Freitag um 10.00 Uhr noch immer die Glocke als Startsignal des Marktes, und der Handel wird mit dem traditionellen Handschlag besiegelt!

In der Waage findest du heute die Alkmaar Store / VVV und das Holländische Käsemuseum.

Wildemanshofje Alkmaar met begroening

Hofjes

Wer Alkmaar besucht, sollte unbedingt einen Blick in die Höfe werfen. Ein Hof ist ein historischer Innengarten, der von Häusern umgeben ist. Alkmaar hatte einst sechzehn solcher Höfe, heute gibt es noch sechs. Die „Provenhuizen“, wie die Höfe in Alkmaar genannt werden, sind Oasen der Ruhe, verborgen hinter Toren und imposanten Fassaden. Das Wildemanshofje ist für Besucher geöffnet und wirklich ein Juwel! Ein weiterer Tipp ist der Hof van Sonoy. Früher ein Kloster, heute ein schöner Platz für eine gemütliche Terrasse.

Visbanken in Alkmaar

Fischbänke

Wie viele alte holländische Städte hatte auch Alkmaar eigene Märkte: für Butter, Getreide, Torf und meist auch für Fisch. Aus alten Rechnungen geht hervor, dass Alkmaar bereits im 16. Jahrhundert Fischbänke hatte, wo Verkäufer ihren Fang auf Steintischen unter einer Galerie auslegten.

Im Laufe der Jahrhunderte änderten die Fischbänke mehrfach ihr Aussehen. Im 17. Jahrhundert wurden sie erneuert, 1755 ersetzten Steinsäulen die ursprünglichen Holzpfeiler. Später, im 19. Jahrhundert, erhielten die Galerien gusseiserne Stützpfeiler. Am Wasser stehen noch immer zwei Statuen: ein Fischer und eine Fischfrau. Auch die Pumpe mit der Jahreszahl 1785 ist ein Blickfang; sie wurde 1882 erneuert. Bis 1998 fand hier jeden Freitag noch ein Wochenfischmarkt statt.

Huis met de Kogel in Alkmaar

Haus mit der Kanonenkugel

Dieses besondere Gebäude ist fast vollständig aus Holz gebaut und verdankt seinen Namen einer spanischen Kanonenkugel, die während der Belagerung von Alkmaar einschlug. Die Kugel ist noch heute sichtbar, in der linken Ecke der Fassade am Kanal. Eine Rechnung für die Reparaturkosten ist erhalten geblieben und erwähnt „ein Loch“ im Haus nach dem Einschlag.

Das genaue Baujahr ist unbekannt, vermutlich stammt das Haus aus der Zeit kurz vor der Belagerung (1573). Auffällig ist der Baustil: die Holzfassaden sind vorkragend. Im 19. Jahrhundert verschwand die ursprüngliche Steinfassade bei einem Umbau. Heute ist das Haus mit der Kanonenkugel eines der letzten beiden Holzhäuser in Alkmaar.

Fun Fact: Unten ist das Haus schmaler als oben, so musste der Besitzer weniger Steuern zahlen.

Grote Kerk in Alkmaar buitenkant

Grote Sint Laurenskerk mit Orgel

Die Große Kirche ist das Prunkstück Alkmaars und die größte Kirche Nordhollands nördlich des Nordseekanals. Auch bekannt als Große St.-Laurens-Kirche, begann sie als katholisches Gebäude, entworfen von der Familie Keldermans. Während des Bildersturms gingen viele Kunstschätze verloren, und während der spanischen Belagerung wurde sogar das Kirchensilber eingeschmolzen, um den Kampf Wilhelms von Oranien zu finanzieren. Nach der Reformation 1573 wurde die Kirche protestantisch. Beide Religionen haben deutliche Spuren hinterlassen das macht die Kirche besonders einzigartig.

Im Inneren findest du Meisterwerke wie das Gewölbegemälde Das Jüngste Gericht von Van Oostsanen, Werke von Van Everdingen und natürlich die zwei weltberühmten Orgeln: die Van-Covelens-Orgel und die Van-Hagerbeer/Schnitger-Orgel. Ein absoluter Blickfang ist das Große Fenster. Mit 6 Metern Breite und 23 Metern Höhe gehören diese Fenster zu den größten auf dem europäischen Festland. Ein Kronjuwel, das Besucher aus aller Welt anzieht.

Molen van Piet in Alkmaar

Molen van Piet

Wo einst zehn Mühlen die Stadtmauern von Alkmaar zierten, ist die Molen van Piet die einzige, die heute noch in der Innenstadt steht. Sie standen auf den hohen Wällen, wo sie viel Wind fangen konnten. Der Vorgänger der heutigen Mühle war eine hölzerne Bockwindmühle von 1605, in der Getreide gemahlen wurde. Diese Mühlen sind inzwischen verschwunden, doch 1769 wurde der Grundstein für die heutige steinerne Galerieholländermühle gelegt. Die Galerie liegt auf 8 Metern Höhe, und die Spitze erreicht 35 Meter.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Bollwerk unter der Mühle als Bunker genutzt, heute befindet sich dort ein Blumenladen. Seit 1993 drehen sich die Flügel wieder, allerdings nur „für die Prinzen“, also ohne wirklich zu mahlen.

Trap bij het stadhuis

Het Stadhuis

Mitten in der Innenstadt findest du das Rathaus von Alkmaar, ein echter Blickfang aus dem 16. Jahrhundert. Es wurde zwischen 1509 und 1520 im gotischen Stil erbaut und ist seitdem ein unverwechselbares Wahrzeichen der Stadt. Der markante Eckturm mit der durchbrochenen, birnenförmigen Spitze macht das Gebäude besonders.

Seit 1969 ist es offiziell als Rijksmonument ausgewiesen. Früher wurde hier Recht gesprochen, und jahrhundertelang tagten hier der Stadtrat und das Kollegium von Bürgermeister und Beigeordneten. Heute dient das Rathaus vor allem als stimmungsvolle Hochzeitslocation.

Accijnstoren in Alkmaar

Accijnstoren

An der Bierkade steht der markante Accijnstoren, ein quadratischer Backsteinturm mit Natursteindetails. Einst war dies das Steueramt der Stadt: eingeführte Waren mussten hier deklariert werden, und die Akzisen waren eine wichtige Einnahmequelle für Alkmaar.

Bemerkenswert ist, dass der Turm 1924 sogar um vier Meter versetzt wurde, um Platz für die Verbreiterung der Bierkade zu schaffen. Heute erinnert der Accijnstoren noch immer an den Geschäftssinn und die Handelsaktivität des historischen Alkmaar.

Slingelgracht Alkmaars Bolwerk

Het Bolwerk

Wo einst die Kanonen standen, spazierst du heute zwischen jahrhundertealten, monumentalen Bäumen: Das Bollwerk ist Alkmaars grüne Stadtmauer.

Die Befestigungsanlagen stammen aus dem Mittelalter und schützten Alkmaar jahrhundertelang vor Angriffen. Heute ist das Bollwerk eine herrliche grüne Oase rund um die Innenstadt.

Auf deinem Spaziergang begegnest du noch immer Überresten der alten Verteidigungsanlagen und passierst die ikonische Molen van Piet.